Food-Revolution 2010 - Jamie Oliver

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Beitrag Sa 10. Apr 2010, 18:49

Food-Revolution 2010 - Jamie Oliver

Jamie Olivers Rede zur Verleihung des TED-Preises 2010
für seine Food Revolution




TED-Award 2010

Jamie Oliver mischt US-Ernährung auf

Bild Starkoch Jamie Oliver reiste quer durch die USA.
(Foto: dpa)

New York - Für die Quote ist es immer gut, zwei Welten aufeinanderprallen zu lassen. Doch was die Amerikaner derzeit bei ABC an Reality-TV zu sehen bekommen, ist mehr ein Krieg der Welten.

In «Jamie Oliver's Food Revolution» versucht der britische Starkoch, einer amerikanischen Stadt gesundes Essen beizubringen. Und der staunende Zuschauer erfährt etwas über übergewichtige Familien, die nur Goldgelbes essen, Pizza zum Frühstück und Grundschüler, die noch nie mit Messer und Gabel gegessen haben.

Das erste Bild sieht noch ganz normal aus. Die Kinder, sieben, acht Jahre alt, sitzen mit ihren Plastiktabletts und einem großen Stück Pizza darauf in der Schulspeisung. Dann kommt die Einblendung «7.40 Uhr - Frühstück». Oliver, Apostel des gesunden Essens im gern alles frittierenden Großbritannien, steht schockiert daneben. «Pizza zum Frühstück», fragt er bleich die Küchenfrauen, «bei uns in England gibt es das zum Mittag». Die zucken mit den Schultern: «Bei uns auch. Morgen gibt es die Pizza zum Mittag.»

Die USA sind ein stark übergewichtiges Land. Das gilt mehr und mehr auch für die meisten europäischen Staaten, aber Amerika ist da schon weiter. Je ländlicher, je südlicher, je ärmer, desto mehr Fleisch wird gegessen, Essen frittiert, Gemüse ignoriert und desto mehr Fett wabbelt auf den Hüften. Den Höhepunkt bildet laut einer Regierungsstudie die Stadt Huntington im Staat West Virginia: Mehr als 45 Prozent der Erwachsenen sind übergewichtig, jeder siebte hat Diabetes, die Hälfte der 65-Jährigen keinen eigenen Zahn mehr im Mund. Nur die Spitze des Eisbergs in einer Region, in der es Eiscreme im 1,5-Gallonen-Eimer (5,7 Liter) gibt und «Baconnaise», Mayonnaise mit Speckgeschmack.

«Du spielst mit dem Leben Deiner Kinder», sagt Oliver zu einer Mutter - genau wie Mann und drei Kinder hat sie weit mehr als das Normalgewicht. Ein Versuch zeigt, warum: Der große Tisch reicht nicht, um die Mengen an Pizza, Pommes Frittes, Nachos und Fettgebackenem aufzunehmen, die die fünf in einer Woche essen. Der Herd bleibt kalt, praktisch alles kommt aus der Familienfritteuse. «Ist alles, was Ihr esst, goldgelb?», fragt Oliver zweifelnd. Die Frau nickt und bricht in Tränen aus, als der Engländer ihr erklärt, dass sie mit dieser Ernährung ihren Kindern 12, 14 Jahre ihrer Lebenserwartung raube. «Wir erleben die erste Generation, die nicht so alt wird wie ihre Eltern. Alles wegen dieses Essens!» Gemeinsam wird die Fritteuse feierlich bestattet und der Kühlschrank mit Gemüse gefüllt. Als Oliver ein paar Tage später wiederkommt, ist kaum etwas angerührt.

Ein begabter, aber arroganter Brite trifft auf das vielleicht unbelehrbarste Volk der Welt. «Warum gibt es eigentlich nur Finger Food? Wo ist das Besteck?», fragt er die Küchenfrauen. Die können die Frage nicht fassen. «Wir sind eine Grundschule! Die ältesten Kinder sind gerade zehn!», sagt eine entsetzt. Was da alles passieren könne. Oliver sagt, dass in Europa selbst im Kindergarten der Umgang mit Besteck geübt werde. Schweigen bei den Küchenfrauen. Dann fragt eine voller Unglauben und Hohn: «Gibt es da Nachweise für?»

Das Unwissen der Grundschüler erschreckt Oliver; nicht nur beim Experiment mit dem Besteck, das kaum einer richtig zu benutzen weiß. Keiner erkennt eine Tomate, bei der Kartoffel herrscht Schweigen. «French fries», rufen dagegen alle im Chor, als er ein Pommes frites hochhält. «Das da macht man daraus», sagt er und zeigt die Kartoffel dazu. Ungläubiges Staunen.

Dann ekelt der Koch die Kinder mit Hühnerabfällen. Er püriert und paniert die Knochen, Knorpel und Fett und zaubert so Hühnernuggets. «Na, wollt Ihr jetzt immer noch Chicken Nuggets essen?», fragt er selbstbewusst. Die Kinder, eben noch angewidert, überlegen keine Sekunde: Alle Finger gehen hoch.

Quelle
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momo

Beiträge: 13

Registriert: Fr 17. Okt 2008, 11:51

Wohnort: Offenbach

Beitrag So 11. Apr 2010, 14:37

Jamie Oliver

da ich leider im Haupt-Thread nicht antworten kann (edit Sabine: oops, danke für den Hinweis -> gleich geändert!), dann hier. Wenns hier nicht her passt, bitte verschieben :o)

Jamie Oliver ist ja dafür bekannt, dass er durch schockierende Aktionen Aufmerksamkeit erregt, zum Beispiel Küken auf der Bühne ersticken, aber leider ist es wohl nötig. Ich finde es echt krass was er über unsere Ernährung berichtet, aber leider müssen wir nicht bis zu den Amis gehen.
Ich sehe jeden Tag in die Brotdosen der Kinder, wenn sie im Kindergarten ihr Frühstück auspacken. Fruchtzwerge (wegen dem Vitamin D), Milchschnitte (wegen der Milch) und Actimel (damit ich nicht krank werde) ist da noch das geringere übel. Wenn man seinen Kindern mal was gönnen will, bekommt es doch auch mal Chips mit. Zum Frühstück wohlgemerkt. Der gute Start in den Tag ^^
Aber um den schwarzen Peter nicht nur den Eltern zuzuschieben fass ich mir an die eigene Nase. Zum Mittag bekommen wir das Essen von einem Caterer geliefert, wie ca. 90% aller Kitas in Frankfurt. Da wird der Spinat schon mal gerne morgens um sechs gekocht und dann warm gehalten bis er um elf bei uns ist und dann endlich um halb eins den Kindern ausgeteilt wird. Da hat dann sicher kein Vitamin mehr überlebt. Zu bemerken ist, dass kein Erzieher bei uns dieses Essen zu sich nimmt. Frisch kochen? Kein Personal, keine Zeit, kein Geld. Abgelehnt...wenigsten essen unsere Kinder mit Messer und Gabel ^^
Mein Beitrag zur Gesundheit "meiner" Kinder: Jeden Tag Rohkost zu freien Verfügung. Beim Nachmittagssnack gibts frisches Obst, Gemüse, Joghurt mit Obst, Käsebrot, etc. Viel, viel Bewegung an der frischen Luft.

Okay, jetzt hab ich mich wieder etwas abgeregt, könnte noch Stunden über vermeintlich "gesunde" Ernährung schreiben. Wie zum Beispiel als mein Schwiegervater in spe im Krankenhaus war....aber anderes Thema

Schönen Sonntag noch, Grüße Nadine
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Sabine

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Registriert: Fr 25. Apr 2008, 14:46

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Beitrag So 11. Apr 2010, 21:29

Wem sagst Du das?! Ich kenne auch Kinder, die morgens 1 Milchschnitte, 1 gebutterte Scheibe weißes Papp- Toastbrot und 1 fingerdicke Scheibe kalten Leberkäse :shocked: zum Frühstück mit in den Kindergarten bzw. 1. Klasse Schule bekommen, dazu 2 dünne Spalten geschälten(!) Apfel, weil Mama "auf die gesunde Ernährung Wert legt"! Bild

Meine Söhne, inzwischen längst erwachsen, haben sich beide schon bei mir bedankt, daß sie "schon immer" Lebensmittel wie dunkles Vollkornbrot, Kohlrabi, Avokado, Fenchelknollen kannten, wußten wie Obst und Gemüse im Rohzustand aussieht und wie man es zubereitet. Und heute studieren sie sogar selbst akribisch die Zutatenliste nach Lecithinen, Geschmacksverstärkern und anderen Schadstoffen, auch wenn das während der Pubertät als unheimlich peinlich und überkandidelt empfunden wurde Bild

Das mit den Milchschnitten zum Kindergartenfrühstück fing übrigens schon Anfang/ Mitte der 80er an, und unsereins wurde als öko oder Biotante beschimpft, weil wir das als Minderheit auf dem Elternabend im Integrativkindergarten thematisiert und für nicht wünschenswert befunden hatten...
Liebe Grüße,
Sabine

Wat? Dat gifft dat nich? Dooch, dat gifft dat!


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