Auslandstier trotz soviel Elend im Inland?

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Beitrag Mo 21. Jul 2008, 14:09

Auslandstier trotz soviel Elend im Inland?

Traumhund aus dem Süden / Osten!?

Eine Informationsbroschüre von Parasitus Ex e.V.
mit wichtigen Tipps und Informationen zum Südhund sowie
alles zu Leishmaniose, Ehrlichiose + Co.

Warum überhaupt einen Südländer ... oder einen Hund aus dem Osten?

Damit Ihr neuer Hund für Sie wirklich zu einem Traumhund wird, sollten Sie einige
wichtige Dinge unbedingt wissen und selbst auch die wichtigsten Voraussetzungen erfüllen.

Verläuft die Vermittlung allzu unkompliziert, ist Vorsicht geboten!
Wenn also nur nach kurzem Telefonat, ohne Vor- oder Nachkontrolle, einfach nur gegen Zahlung einer Gebühr der Hund vermittelt wird, ist es fraglich, ob die vermittelnden Personen wirklich im Sinne des Tierschutzes handeln.

Viele erwachsene Südländer sind - notgedrungen! - überlebenskünstler. Aber:
Kaum nach Deutschland vermittelt, sind es dann manchmal genau diese Strategien, die mehr oder weniger heftige Probleme verursachen. Sei es die viel verbreitete und z. T. gerechtfertigte Angst vor Männern bzw. vor Kindern, die mangelnde Erfahrung im Verhalten gegenüber Artgenossen, das lebenserhaltende Jagdverhalten oder das ständige Kämpfen um die Ressource „Nahrung“– eines haben diese Hunde gemeinsam: Ihre Strategien gehen mit den Vorstellungen der neuen Halter über das harmonische Zusammenleben im friedlichen „Familienrudel“ – so gut das auch gemeint ist – nicht immer konform und sorgen oftmals für Probleme. Zudem sind die meisten Hunde sind weder stubenrein noch in irgendeiner Weise „erzogen“ – sie können schlicht noch gar nichts von dem, was einen Familienhund ausmacht.

In Süd- und Osteuropa existieren einige Krankheiten, die bisher in unseren Breiten nicht oder kaum heimisch und daher vielen Menschen (auch Tierärzten!) nicht bekannt sind. Einige dieser Krankheiten sind unbehandelt für den Hund tödlich oder können ihn zumindest schwer schädigen. Zum Teil sind sie auch für Menschen nicht ungefährlich, insbesondere für kleine Kinder. Es ist bedauerlich, dass viele Vermittler, sowohl Privatleute als auch reguläre Tierschutzvereine, über diese Krankheiten nicht aufklären oder sie verharmlosen. Manche sind einfach blauäugig und kennen sich selbst nicht aus, andere verschweigen es bewusst, um die Hunde leichter vermitteln zu können.

Beispiel: Die Leishmaniose-Situation hat im mediterranen Raum in den letzten 20 Jahren dramatisch zugenommen. Folgende Prozentzahlen infizierter Hunde sind bekannt:
    Frankreich (Provence) 66 %
    Italien (Sizilien) 60 %
    Griechenland (Peloponnes) 22 %
    Portugal 20 %
    Spanien (Andalusien) 42 %
    Spanien (Mallorca) 67 %
Man geht heute davon aus, dass allein in Deutschland bereits ca. 20.000 mit Leishmaniose infizierte Hunde leben, die entweder aus dem mediterranen Raum importiert wurden oder sich als reisebegleitende Hunde im Süden infiziert haben.

Das Wichtigste zu den Krankheiten zusammengefasst:
übernehmen Sie kein ungetestetes Tier und lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass die Befunde auch tatsächlich von Ihrem Tier stammen! Die heute verfügbaren Tests sind nicht hundertprozentig zuverlässig. Trotz aller Vorsicht kommt es vor, dass eine Erkrankung noch Monate bis Jahre nach der Aufnahme eines neuen Hundes festgestellt wird. Machen Sie sich bewusst, dass ein erkrankter Hund viel Zeit, Geld und Nerven kostet. Hegen Sie Zweifel, so nehmen Sie den Hund lieber nicht.

Wenn Sie einem Hund aus dem Ausland ein neues Zuhause geben möchten, finden Sie hier eine Checkliste, die Sie auf der Suche nach Ihrem Traumhund mitnehmen können. Sie wird Ihnen helfen, unseriöse Geschäftemacher von verantwortungsbewussten Tierfreunden zu unterscheiden, die es mit Ihnen und mit dem Hund ehrlich meinen.


Quelle: Parasitus.com



Siehe auch Sinn & Unsinn des Auslandstierschutzes

Siehe auch Inlandstierschutz wird immer wichtiger

Siehe auch Bitte keine Auslandstiere aufnehmen!
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Beitrag Fr 12. Mär 2010, 14:49

Es gibt noch so unendlich viel zu tun - direkt vor unserer eigenen Haustüre!

Hinsehen statt Wegschauen
(trau Dich, klick mich!)


überlegen Sie gut, woher Ihr nächstes vierbeiniges Familienmitglied kommt. Schauen Sie genau hin und hinterfragen Sie die bunten Internetanzeigen oder das verlockende Angebot in einem Zooladen.
Vermeiden Sie durch wohlüberlegtes, richtiges Handeln weiteres Leid – hier in Deutschland, aber auch im Ausland, in welchem die Tiere für unseren deutschen Markt unter größtenteils erbärmlichen Verhältnissen produziert werden.

Kaufen Sie keine Tiere aus Mitleid – auch nicht in einem Zoogeschäft oder im Urlaub auf einem Parkplatz.

Seriöse Tierschutzvereine nehmen sich Zeit für Sie und klären Sie über Ihr neues Familienmitglied umfassend auf. Sie werden auch nach übernahme nicht alleine gelassen, denn gute Betreuung wird bei guten Tierschutzvereinen groß geschrieben. Im übrigen können Sie dies auch von einem guten Züchter erwarten – informieren Sie sich daher vor dem Kauf eines Hundes/ einer Katze ganz genau.

Quelle: Auf den Spuren der Produzenten für den deutschen Welpenmarkt
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Beitrag Fr 22. Okt 2010, 10:51

Leishmaniose trifft auch Katzen (und Menschen)!

Leishmaniose auch bei Katzen

Durch den massenhaften Import von Hunden und Katzen aus dem südlichen Ausland bis hin zu Nordafrika, gibt es inzwischen hierzulande Tausende Tiere mit ansteckenden, z.T. tödlichen Tropenkrankkeiten.

Die in vielen südlichen Urlaubsgebieten vorkommende Sandmücke kann die tückische und unbehandelt auch tödlich verlaufende Leishmaniose nicht nur auf Menschen und Hunde übertragen, sondern logischerweise auch auf Katzen, was bisher aber leider ignoriert oder totgeschwiegen wird.

Tiermediziner an der Universität Pisa haben den Erreger in erkrankten Katzen eindeutig nachgewiesen.

Wer also keine aus dem Inland stammende passende Katze zu finden glaubt und/oder eine aus dem südlichen Ausland importierte bevorzugt, sollte rechtzeitig vor der Adoption eine Blutprobe untersuchen lassen. Nur so lässt sich eine Infektion nachweisen. Denken Sie auch daran, Ihren hiesigen Tierarzt über die Herkunft der Katze zu informieren, wenn die Import-Katze schwer erkrankt.


siehe Leishmaniose.de oder Wikipedia
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Beitrag Di 2. Nov 2010, 16:00

2010 - mitten in Deutschland! (Joshi)

2010 - mitten in Deutschland! in Zuzenhausen bei Heidelberg:

Bild
"joshi" war in seinem eigenen Fell gefangen

Zuzenhausen. (kel) Was ist bloß mit diesem Hund geschehen? Und wer hat ihm das angetan? Verfilzt, verlaust, mit schwärenden Wunden, unfähig sich fortzubewegen - so lag die armselige Kreatur im Zuzenhausener Allmendweg. Für das Tier kam trotz intensiver Rettungsversuche jede Hilfe zu spät, es musste eingeschläfert werden. Jetzt wird nach dem Hundehalter gesucht.

"Das ist der schlimmste Fall, den ich jemals gehabt habe", sagt Gaby Strobel-Maus vom Sinsheimer Tierheim. Dort verbrachte der geschundene Hund seine letzten Stunden. Gefunden worden war der Vierbeiner, der zur Rasse der ungarischen Hütehunde (Puli) gehören könnte, am frühen Mittwochmorgen in Zuzenhausen. Anwohner des Allmendwegs hörten sein Gejaule. Weil der Hund unmöglich von selbst in das Wohnviertel unweit der Bundesstraße 45 gelangt sein kann, wird vermutet, dass ihn sein Herrchen kurzerhand aus dem Auto geworfen hat.

Der Rüde, der vom Tierheim auf den Namen "joshi" getauft wurde, bot einen schrecklichen Anblick: Die von Kot und Dreck verklebten Haare hatten sich rund um den gesamten Tierkörper geschlungen, sodass das Tier im eigenen Fell gefangen war. Die Krallen waren derart lang und verwachsen, dass es dem Tier nicht möglich war, auf eigenen Beinen zu stehen. Und das schlimmste: Am Oberschenkel und an der Rückenpartie klafften große Wunden, der Schwanz hatte einen offenen Bruch. Unzählige Maden hatten sich im Fleisch niedergelassen. Der Hund muss unter Höllenqualen gelitten haben. "Er wurde praktisch bei lebendigem Leibe aufgefressen", formuliert es Gaby Strobel-Maus drastisch.

Für "joshi" kam jede Hilfe zu spät. Zwar wurde er noch unter Narkose geschoren, aber die entzündeten Wunden waren nicht mehr zu operieren. Ein Tierarzt erlöste den Hund.

Jetzt stellt sich die Frage, wer für das schreckliche Schicksal des Tieres verantwortlich ist. Mehr darüber in der RNZ vom Dienstag.
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Zuzenhausen: Mit ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und Zivilcourage, aber auch mit etwas mehr behördlichem Nachdruck wäre dem misshandelten Hütehund 'Joshi' sein schweres Schicksal womöglich erspart geblieben. Im Dorf war nämlich die üble Hundehaltung des inzwischen ermittelten Tierquälers ein offenes Geheimnis. Und der Fall war sogar aktenkundig.

Das Protokoll trägt die Nummer 109.91. Unter diesem Aktenzeichen meldeten Anwohner am 22. August 2008 der Gemeindeverwaltung, dass mitten im Ort Haustiere verwahrlosen. Ordnungsamtsleiter Rainer Ohlheiser verwahrt sich aber gegen den Vorwurf, nichts unternommen zu haben: "Wir haben den Vorgang sofort an das Veterinäramt des Rhein-Neckar-Kreises weiter geleitet." Das schickte eine Amtsveterinärin vor Ort, monierte nicht nur die Hunde-, sondern auch die mehrdutzendfache Katzenhaltung in dem Haus und gab Anweisung, den stark heruntergekommenen Hunderüden scheren zu lassen und ihn besser zu ernähren. Es folgten Ermahnungen innerhalb eines umfangreicheren Schriftwechsels, ein weiterer Besuch im März - dann war der Fall offenbar erledigt." Bei dem Personalmangel im Amt können wir kein überwachungsnetz gewährleisten", sagt Behördenleiter Dr. Lutz Michael.

Die Ziegelhausener Tierärztin Isabel Höpfer, die 'Joshi' nach seinem Auffinden auf der Straße noch zu retten versuchte und schließlich einschläfern musste, ist sich sicher, dass der Hund nicht nur einige Monate an der Verwahrlosung litt. Eineinhalb bis zwei Jahre, so schätzt sie, habe sich niemand um den Hund gekümmert. "Man muss über eine bessere Koordination zwischen örtlichen Ordnungsämtern und Veterinäramt diskutieren", fordert Tierärztin Höpfer als Konsequenz aus dem Fall.

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Aber auch zwischen Tierheim und Polizei scheint die Zusammenarbeit durchaus verbesserungsfähig zu sein. Laut Polizeisprecher Harald Kurzer waren Polizeikräfte zwar beim Abtransport des Hunde vom Allmendweg dabei, aber erst durch den RNZ-Artikel wurde man auf die Hintergründe des Hundeschicksals aufmerksam und leitete die Ermittlungen ein. Einen Fahndungsaufruf wiederum hielt die Polizei für nicht geboten, weil die Ermittlungen schnell auf den Zuzenhausener Tierhalter zugelaufen seien. Dennoch dauerte es bis Dienstag, ehe ein Durchsuchungsbefehl vorlag. Das Tierheim kommentierte die Polizeiarbeit auf ihrer Internet-Seite mit leicht süffisantem Unterton: "Der öffentliche Druck beflügelte die Polizeiarbeit."

Der frühere Hundehalter hat in der 2000-Einwohner-Gemeinde erwartungsgemäß keinen leichten Stand und wird von vielen geschnitten. Die juristischen Folgen indes dürften für ihn überschaubar sein: Der Mann hat wohl eine Geldbuße per Strafbefehl zu erwarten, weitere Familienangehörige könnten wegen Beihilfe belangt werden. Einen Strafprozess wird es vermutlich nicht geben.

Quelle: RNZ


Und so sieht ein gepflegter Puli, ein Hund von Joshis Rasse, aus:
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Susanne

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Registriert: So 20. Jul 2008, 07:22

Beitrag Di 2. Nov 2010, 16:35

Da kann man ja nur noch heulen...

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