Beitrag Fr 31. Dez 2010, 19:56

Silvester-Streß für Haustiere minimieren

Wie man die Angst der Haustiere vor der Silvesterknallerei minimieren kann

Heute abend ist es wieder so weit: Tausende Hunde und Katzen verkriechen sich verängstigt, sabbern oder hecheln am Rande des Nervenzusammenbruchs... Tiere haben ein wesentlich empfindsameres Gehör als der Mensch, sie hören weit mehr von der ohrenbetäubenden Knallerei, und - wichtigster Punkt! - sie verstehen nicht, was da passiert und warum, vor allem können sie sich nicht mit der Aussicht auf ein baldiges Ende der vermeintlichen Katastrophe trösten!

Was kann man tun, um es diesen verstörten Tieren etwas leichter zu machen?
    Freigänger-Katzen frühzeitig (bis spätestens 20°°) vor der Böllerei ins Haus holen;
    Hunden ebenso rechtzeitig noch einmal kurz die Möglichkeit geben sich zu lösen.

    Haustiere während der Knallerei und des Feuerwerks keinesfalls allein lassen!

    Fluchtmöglichkeiten verhindern! Vor dem öffnen von Wohnungs-, Haus- oder Terrassentür Katzen in abgedeckter Transportbox sichern, Hunde unbedingt anleinen und anbinden (im Haus!) oder ebenfalls in Hundebox sichern.
    Selbst scheinbar nicht ängstliche Hunde haben während der massiven Knallerei draußen nichts verloren, auch nicht angeleint!

    Ggf. vorbeugend am Abend einige Rescuetropfen (Bachblüten) oder beruhigende Homöopathika geben.

    Zitternde, bellende, ängstliche Tiere keinesfalls "trösten", das wird als Lob verstanden und bestärkt das Tier in seiner Angst und seinem Verhalten.

    Keine fragwürdigen Manipulationen am Tier vornehmen wie Ohren verstopfen o.ä., das beunruhigt die Tiere nur zusätzlich.

    Selbst ruhig und entspannt bleiben, die eigene innere Ruhe (oder auch Panik!) überträgt sich auf die Tiere.

    Evt. kann man Katzen mit einem spannenden Spiel (Katzenangel o.ä.), Hunde mit Kauartikeln wie Ochsenziemer, Büffelhautknochen beschäftigen und so von der übelsten Knallerei ablenken bzw. selbiger zumindest einen winzigen positiven Aspekt beimischen.
© Sabine Roskoss
ADOP-Tiervermittlung
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BERLIN - Nicht nur Menschen erleiden durch die alljährliche Knallerei zu Silvester Hörschäden, Verbrennungen und andere Verletzungen.
© Thinkstock

Auch Tiere versetzt das Feuerwerk häufig in Panik. Um Hund oder Katze vor einer "Silvesterneurose" zu schützen, sind einige Vorsichtsmaßnahmen angebracht.

Der Deutsche Tierschutzbund rät Frauchen oder Herrchen, "knallerfreie Zonen" einzurichten. Denn Tiere reagieren besonders sensibel auf Geräusche. Der plötzlich auftretende, ungewohnte Lärm in der Silvesternacht - und häufig auch schon in den Stunden zuvor - versetzt sie in Angst und Schrecken.

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Gehörschäden und Traumata

Es kann zu Gehörschäden und Traumata kommen. Nicht selten landen zudem Haustiere in dieser Zeit mit Brand- und Augenverletzungen in den tierärztlichen Notdiensten. Daher sollten in der Nähe von Stallungen und Privathaushalten mit Tieren keine Knaller gezündet werden.

Tierhalter sollten bereits einige Tage vor Silvester Hunde in bewohnten Gebieten nur noch angeleint ausführen, denn verfrühte Kracher könnten sie in panischem Schrecken davonlaufen lassen. Unfälle, verursacht durch das verstörte Tier, sind oft die Folge.

In Gesellschaft gut abgeschottet

In der Silvesternacht sollten Haustiere nicht allein gelassen werden. In der Wohnung sollten Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen oder Hamster möglichst weit weg vom Lärm der Straßenseite an einem ruhigen Platz untergebracht werden.

Türen und Fenster sind zu schließen, gegebenenfalls können auch Rollos heruntergelassen werden, um den Lärm zu dämpfen. Hilfreich ist manchmal auch, Radio oder Fernseher laufen und das Licht brennen zu lassen, damit möglichst wenig vom Lärm und von den grellen Lichtern nach Innen dringt.

Unangenehme Silvesterneurose

Dennoch können den Tieren Silvesterknaller regelrecht auf den Magen schlagen. Konsequente Nahrungsverweigerung, Durchfall, heftiges Zittern oder häufiges Jaulen sind nach Angaben des Tierärzteverbandes typische Anzeichen. Wer diese "Silvesterneurose" etwa bei seinem Hund schon einmal beobachtet hat, kann ihn einige Tage vor dem Jahreswechsel einem Tierarzt vorstellen. Dieser kann im Extremfall Beruhigungstabletten oder -tropfen verordnen, die die Folgen solcher Angstzustände mildern.

Nicht nur für Haustiere, auch für Wildtiere in Wald und Flur ist der Krach in der Silvesternacht ein Stressfaktor. Deshalb rät der Deutsche Tierschutzbund, am Waldrand, in Waldlichtungen oder Parkanlagen ebenfalls auf Feuerwerk zu verzichten.