Beitrag Sa 24. Jul 2010, 14:35

Tier der Woche - Das Schnabeltier

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Das einzige eierlegende Säugetier...! Früher wurden Schnabeltiere als Attraktion gefangen oder wegen ihres Fells gejagt. Seit 1904 steht das Tier unter Naturschutz und ist dadurch heute wieder häufiger zu finden. Dennoch ist sein Lebensraum bedroht durch Verschmutzung der Süßwassergebiete. In der Wildnis erreichen Schnabeltiere ein Alter von 12 Jahren, in Gefangenschaft erreichen sie sogar 20 Jahre.

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Schnabeltiere besitzen eine stromlinienförmigen Körper und einen langen, flachen Schwanz, der als Ruder und Stabilisator dient. An ihrem kleinen, flachen Kopf befindet sich ein ledriger und äußerst berührungsempfindlicher Schnabel sowie kleine Augen und kaum sichtbare Ohren, die im Wasser verschließbar sind. Außerdem haben Schnabeltiere fünfzehige Füße mit Grabkrallen unf Schwimmhäuten an den Zehen. Ihr äußeres Fell besteht aus groben Grannenhaaren und ist dunkelbraun, darunter befindet sich weiches, graues Wollhaar. Das Männchen trägt an den Fersen der Hinterbeine einen hohlen, hornigen Stachel, der mit einer Giftdrüse verbunden ist!

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Das Verbreitungsgebiet der Schnabeltiere erstreckt sich über Ostaustralien von Queensland bis Tasmanien, und auch im Süden Australiens sind sie zu finden. Sie leben in Sümpfen, an den Ufern von Seen und Flüssen, in hochgelegenen, eiskalten Bächen sowie in tropischen Lagunen.

Schnabeltiere sind dämmerungsaktive Fleischfresser, d. h. nur am späten Nachmittag oder am frühen Morgen kommen sie aus ihrem Versteck, um nach Nahrung zu suchen, die vorwiegend aus Krabben, Insektenlarven und Würmern besteht. Sie leben einzelgängerisch in langen, gewundenen Gängen, die sie in die Ufer von Bächen und Flüssen gegraben haben und in denen sie sich Nester anlegen. Dort sind sie geschützt vor ihren natürlichen Feinden, den Füchsen und Greifvögeln. Schnabeltiere sind sehr gute Schwimmer und Taucher. Trotzdem dauert ein Tauchgang normalerweise weniger als 2 Minuten. In der kalten Jahreszeit halten sie möglicherweise Winterschlaf. Schnabeltiere äußern gelegentlich langanhaltende, brummende Geräusche.

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Sie orten ihre Beute im oft trüben, schlammigen Wasser mit Hilfe der empfindlichen Tastorgane am Schnabel. Sie fressen Würmer, Schnecken, Muscheln, Krebse und Süßwasserkrabben, aber auch Insektenlarven und kleine Fische verschmähen sie nicht. Sie speichern die Nahrung zusammen mit kleinen Steinen, die beim Zermahlen helfen, in Backentaschen.

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Die Paarung des Schnabeltieres findet von August bis September statt. Anschließend legt das Weibchen 1-4 weißliche, weiche Eier in ein Nest aus Blättern und Gras und bebrütet sie ca. 10-12 Tage. Die Jungen sind beim Schlüpfen nur ca. 1,3-2,5 cm lang, blind und nackt. Sie werden ca. 90 bis 120 Tage durch die von dem Weibchen aus umgewandelten Schweißdrüsen abgesonderten Milch ernährt, und verlassen dann nach 4 Monaten den Bau. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit ca. 2 Jahren.

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