Beitrag So 29. Aug 2010, 02:01

Tier der Woche - Der Musang

Die Musangs (Paradoxurus) sind eine Gattung der Schleichkatzen. Sie werden manchmal auch als Palmenroller bezeichnet - ein Name, der aber häufiger auf die gesamte Unterfamilie angewandt wird, der sie angehören. Es gibt vier Arten, von denen der Fleckenmusang (Paradoxurus hermaphroditus) die bekannteste und am weitesten verbreitete ist. Er ist in ganz Süd- und Südostasien beheimatet; die drei anderen Arten haben nur ein eingeschränktes Verbreitungsgebiet.

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Musangs erreichen eine Kopfrumpflänge von 43 bis 71 Zentimeter, wozu noch 41 bis 66 Zentimeter Schwanz kommen. Ihr Gewicht variiert zwischen 1,5 und 4,5 Kilogramm. Beim Fleckenmusang ist das Fell grau gefärbt und mit schwarzen Mustern versehen, die anderen Arten sind einheitlich gelblich oder bräunlich gefärbt.

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über die Fortpflanzung ist nicht viel bekannt. Nach rund 60-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt, die nach rund einem Jahr geschlechtsreif werden.

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Lebensraum der Musangs sind Wälder, in erster Linie tropische Regenwälder. Sie sind reine Nachttiere und halten sich meist auf den Bäumen auf. Den Tag verschlafen sie in Asthöhlen und hohlen Stämmen. Außerhalb der Paarungszeit leben sie einzelgängerisch. Musangs sind Allesfresser, die sich von kleinen Wirbeltieren, Insekten, Früchten und Samen ernähren.

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Musangs sind zu einem gewissen Grad Kulturfolger. Sie suchen oft die Nähe des Menschen und lassen sich in dessen Bauten nieder. Der Fleckenmusang ist auch für seine Rolle beim Entstehen des Kopi Luwak-Kaffees bekannt: Der Musang frißt die Kaffeekirschen und scheidet die Kerne (Kaffeebohnen) wieder aus. Die so "fermentierten" Kaffeebohnen werden von den Kaffeebauern eingesammelt und teuer verkauft, gelten sie doch als exklusive Spezialität; 1 Kilo kostet bis zu 1000 Euro! Leider ist dies vielen Fleckenmusangs ein Verhängnis: Da der Kaffee einen solch hohen Preis auf dem Markt erreicht, fangen viele Einheimische die Katze und verfüttern ihr zwangsweise die roten Kaffeekirschen. Natürlich ist diese "Ernährung" zu einseitig für die Tiere und sie sterben schnell an den Folgen dieser Mangelernährung.

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Der Goldmusang ist ähnlich zutraulich wie der Fleckenmusang. Dagegen soll der Jerdon-Musang sehr scheu sein und die Nähe des Menschen meiden. Hauptbedrohung der Musangs ist wie bei vielen südostasiatischen Waldbewohnern die Rodung der Wälder. Die IUCN listet der Jerdon-Musang und den Mentawai-Musang aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebietes als gefährdet.

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Quelle: Wikipedia u.a.