Tier der Woche - Die Winkerkrabbe
Die Winkerkrabben (Uca) sind eine Gattung der Krabben (Brachyura). Sie gehören hier zu den Ocypodidae, gemeinsam mit den Geisterkrabben sowie einigen weiteren Gattungen. Zur Zeit sind 93 Arten der Winkerkrabben bekannt.
Die in großer Zahl auftretenden Winkerkrabben sind besonders auffällige Tiere der Mangroven. Bei den männlichen Tieren ist eine der Scheren besonders groß ausgebildet (übrigens kann dies sowohl die linke wie auch die rechte sein!). Mit dieser winken sie zur Warnung gegenüber konkurrierenden Männchen. Ihre Umgebung haben Winkerkrabben dabei gut im Blick, denn ihre Augen sitzen auf langen Stielen: Sie sehen also alles von einer höheren Warte. Bei Ebbe halten sich die Winkerkrabben auf den freien Wattflächen auf, während der Flut sitzen sie eingegraben in ihren Höhlen im Boden.
Unter den Geschlechtern gibt es ungewöhnliche Tauschgeschäfte: Wenn männliche Winkerkrabben weibliche Nachbarn vor Rivalen schützen, dann gibt es zur Belohnung Geschlechtsverkehr. Allerdings dürfen die Angreifer nicht zu mächtig sein - sonst, so finden die Krabbenmännchen wohl, lohnt sich der Aufwand nämlich nicht.
Winkerkrabben leben in Kolonien, allerdings hat jedes Tier ein eigenes Territorium rund um seine Behausung. Darum müssen sich die Krabben selbst kümmern. Doch das können sie unterschiedlich gut: Während männliche Winkerkrabben über zumindest eine beeindruckend große Schere verfügen, haben die weiblichen Tiere nur zwei kleine Exemplare - und die taugen eigentlich nur zur Nahrungsaufnahme. Wie die Weibchen es dennoch schaffen, ihr Revier zu verteidigen, war bisher unklar.
Wissenschaftler von der Australian National University in Canberra konnten diese Frage nun klären. Zwei Monate lang hatten sie eine Winkerkrabbenkolonie vor der Ostküste Südafrikas beobachtet. Dabei stellten sie fest, dass die weiblichen Krabben von ihren benachbarten männlichen Artgenossen beschützt werden - zumindest gegen manche Angreifer.
Die Forscher gehen davon aus, dass der Sex tatsächlich die Belohnung für den Schutz ist und nicht als Vorschuss gezahlt wird. Es sei sehr ungewöhnlich, dass ein Weibchen dem Männchen erst nach einer Dienstleistung den Geschlechtsakt gewährt, sagen die Wissenschaftler, denn normalerweise sei dies umgekehrt: Erst Sex dann Hilfe.
Mit dem Wunsch nach guten Paarungsmöglichkeiten lasse sich auch das ungewöhnliche Verteidigungsverhalten der Winkerkrabben gegen Eindringlinge aus anderen Kolonien erklären. So bekämpfen die Winkerkrabben nur Angreifer, die kleiner sind als sie selbst - im anderen Fall würde die Belohnung das Risiko nicht aufwiegen.
Vor etwa einem Jahr hatten australische Forscher bereits von einem ganz besonderen Kampftrick der Winkerkrabben berichtet: Demnach bilden Tiere, die ihre Schere verloren haben, in manchen Fällen eine Attrappe aus. Diese neue Schere sieht zwar groß und furchteinflößend aus, ist aber viel zu schwach, um als Waffe zu dienen. Dennoch haben die Krabben mit diesem Bluff Erfolg: Sie können damit oft Kontrahenten vertreiben. Und auch bei weiblichen Tieren seien sie damit im Vorteil, so die Forscher.
Quelle
Die in großer Zahl auftretenden Winkerkrabben sind besonders auffällige Tiere der Mangroven. Bei den männlichen Tieren ist eine der Scheren besonders groß ausgebildet (übrigens kann dies sowohl die linke wie auch die rechte sein!). Mit dieser winken sie zur Warnung gegenüber konkurrierenden Männchen. Ihre Umgebung haben Winkerkrabben dabei gut im Blick, denn ihre Augen sitzen auf langen Stielen: Sie sehen also alles von einer höheren Warte. Bei Ebbe halten sich die Winkerkrabben auf den freien Wattflächen auf, während der Flut sitzen sie eingegraben in ihren Höhlen im Boden.
Unter den Geschlechtern gibt es ungewöhnliche Tauschgeschäfte: Wenn männliche Winkerkrabben weibliche Nachbarn vor Rivalen schützen, dann gibt es zur Belohnung Geschlechtsverkehr. Allerdings dürfen die Angreifer nicht zu mächtig sein - sonst, so finden die Krabbenmännchen wohl, lohnt sich der Aufwand nämlich nicht.
Winkerkrabben leben in Kolonien, allerdings hat jedes Tier ein eigenes Territorium rund um seine Behausung. Darum müssen sich die Krabben selbst kümmern. Doch das können sie unterschiedlich gut: Während männliche Winkerkrabben über zumindest eine beeindruckend große Schere verfügen, haben die weiblichen Tiere nur zwei kleine Exemplare - und die taugen eigentlich nur zur Nahrungsaufnahme. Wie die Weibchen es dennoch schaffen, ihr Revier zu verteidigen, war bisher unklar.
Wissenschaftler von der Australian National University in Canberra konnten diese Frage nun klären. Zwei Monate lang hatten sie eine Winkerkrabbenkolonie vor der Ostküste Südafrikas beobachtet. Dabei stellten sie fest, dass die weiblichen Krabben von ihren benachbarten männlichen Artgenossen beschützt werden - zumindest gegen manche Angreifer.
Die Forscher gehen davon aus, dass der Sex tatsächlich die Belohnung für den Schutz ist und nicht als Vorschuss gezahlt wird. Es sei sehr ungewöhnlich, dass ein Weibchen dem Männchen erst nach einer Dienstleistung den Geschlechtsakt gewährt, sagen die Wissenschaftler, denn normalerweise sei dies umgekehrt: Erst Sex dann Hilfe.
Mit dem Wunsch nach guten Paarungsmöglichkeiten lasse sich auch das ungewöhnliche Verteidigungsverhalten der Winkerkrabben gegen Eindringlinge aus anderen Kolonien erklären. So bekämpfen die Winkerkrabben nur Angreifer, die kleiner sind als sie selbst - im anderen Fall würde die Belohnung das Risiko nicht aufwiegen.
Vor etwa einem Jahr hatten australische Forscher bereits von einem ganz besonderen Kampftrick der Winkerkrabben berichtet: Demnach bilden Tiere, die ihre Schere verloren haben, in manchen Fällen eine Attrappe aus. Diese neue Schere sieht zwar groß und furchteinflößend aus, ist aber viel zu schwach, um als Waffe zu dienen. Dennoch haben die Krabben mit diesem Bluff Erfolg: Sie können damit oft Kontrahenten vertreiben. Und auch bei weiblichen Tieren seien sie damit im Vorteil, so die Forscher.
Quelle