Auslandstier trotz soviel Elend im Inland?
Eine Informationsbroschüre von Parasitus Ex e.V.
mit wichtigen Tipps und Informationen zum Südhund sowie
alles zu Leishmaniose, Ehrlichiose + Co.
Warum überhaupt einen Südländer ... oder einen Hund aus dem Osten?
Damit Ihr neuer Hund für Sie wirklich zu einem Traumhund wird, sollten Sie einige
wichtige Dinge unbedingt wissen und selbst auch die wichtigsten Voraussetzungen erfüllen.
Verläuft die Vermittlung allzu unkompliziert, ist Vorsicht geboten!
Wenn also nur nach kurzem Telefonat, ohne Vor- oder Nachkontrolle, einfach nur gegen Zahlung einer Gebühr der Hund vermittelt wird, ist es fraglich, ob die vermittelnden Personen wirklich im Sinne des Tierschutzes handeln.
Viele erwachsene Südländer sind - notgedrungen! - überlebenskünstler. Aber:
Kaum nach Deutschland vermittelt, sind es dann manchmal genau diese Strategien, die mehr oder weniger heftige Probleme verursachen. Sei es die viel verbreitete und z. T. gerechtfertigte Angst vor Männern bzw. vor Kindern, die mangelnde Erfahrung im Verhalten gegenüber Artgenossen, das lebenserhaltende Jagdverhalten oder das ständige Kämpfen um die Ressource „Nahrung“– eines haben diese Hunde gemeinsam: Ihre Strategien gehen mit den Vorstellungen der neuen Halter über das harmonische Zusammenleben im friedlichen „Familienrudel“ – so gut das auch gemeint ist – nicht immer konform und sorgen oftmals für Probleme. Zudem sind die meisten Hunde sind weder stubenrein noch in irgendeiner Weise „erzogen“ – sie können schlicht noch gar nichts von dem, was einen Familienhund ausmacht.
In Süd- und Osteuropa existieren einige Krankheiten, die bisher in unseren Breiten nicht oder kaum heimisch und daher vielen Menschen (auch Tierärzten!) nicht bekannt sind. Einige dieser Krankheiten sind unbehandelt für den Hund tödlich oder können ihn zumindest schwer schädigen. Zum Teil sind sie auch für Menschen nicht ungefährlich, insbesondere für kleine Kinder. Es ist bedauerlich, dass viele Vermittler, sowohl Privatleute als auch reguläre Tierschutzvereine, über diese Krankheiten nicht aufklären oder sie verharmlosen. Manche sind einfach blauäugig und kennen sich selbst nicht aus, andere verschweigen es bewusst, um die Hunde leichter vermitteln zu können.
Beispiel: Die Leishmaniose-Situation hat im mediterranen Raum in den letzten 20 Jahren dramatisch zugenommen. Folgende Prozentzahlen infizierter Hunde sind bekannt:
- Frankreich (Provence) 66 %
Italien (Sizilien) 60 %
Griechenland (Peloponnes) 22 %
Portugal 20 %
Spanien (Andalusien) 42 %
Spanien (Mallorca) 67 %
Das Wichtigste zu den Krankheiten zusammengefasst:
übernehmen Sie kein ungetestetes Tier und lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass die Befunde auch tatsächlich von Ihrem Tier stammen! Die heute verfügbaren Tests sind nicht hundertprozentig zuverlässig. Trotz aller Vorsicht kommt es vor, dass eine Erkrankung noch Monate bis Jahre nach der Aufnahme eines neuen Hundes festgestellt wird. Machen Sie sich bewusst, dass ein erkrankter Hund viel Zeit, Geld und Nerven kostet. Hegen Sie Zweifel, so nehmen Sie den Hund lieber nicht.
Wenn Sie einem Hund aus dem Ausland ein neues Zuhause geben möchten, finden Sie hier eine Checkliste, die Sie auf der Suche nach Ihrem Traumhund mitnehmen können. Sie wird Ihnen helfen, unseriöse Geschäftemacher von verantwortungsbewussten Tierfreunden zu unterscheiden, die es mit Ihnen und mit dem Hund ehrlich meinen.
Quelle: Parasitus.com
Siehe auch Sinn & Unsinn des Auslandstierschutzes
Siehe auch Inlandstierschutz wird immer wichtiger
Siehe auch Bitte keine Auslandstiere aufnehmen!